Auch künftig dürfen in Europas Restaurants Olivenöle und andere Öle in Karaffen auf den Tischen stehen. Die EU-Kommission hat in Person des EU-Agrarkommissars Dacian Ciolos den Vorschlag einer entsprechenden EU-Verordnung über ein Verbot heute nach breitem Protest wieder zurückgezogen. Bekanntlich haben Hintergründe über die Entstehung dieses Vorschlages die Rechtfertigung der EU-Kommission, man habe aus Sorge um die Verbraucher gehandelt, ins Wanken geraten lassen. Als Motiv wurde in den Medien der “Aktionsplan” der Olivenölproduzenten aus 2012 genannt, der die Absicht enthielt, durch eine solche Regelung den Absatz von Olivenöl zu verbessern.
Konsumentenvertreter dürften in die Arbeit der EU-Gremien gar nicht eingebunden gewesen sein.
Der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Hans Schenner, begrüßt den Rückzieher der EU Kommission: “Die Ölkatastrophe ist damit verhindert- Rettung in letzter Minute!” Es müsse aus seiner Sicht ein Ende haben, dass die Lebensmittel-Industrie am Rücken des Konsumentenschutzes ihre Gewinne maximieren will.
“Die “Packerlsuppe” haben dann nämlich unsere Betriebe auszulöffeln, die sich vor lauter Bürokratie die Frage stellen, ob es überhaupt noch vertretbar ist, frisch zu kochen”, meint Schenner und spielt die ab 2015 verpflichtende die Kennzeichnung Allergener Stoffe auf unverpackten Lebensmitteln an.
Auch hier werde, so der WKÖ-Tourismusobmann, Lobbying am Rücken des Konsumentenschutzes gemacht. “Wer eine Allergie hat, weiß, was er isst bzw. nicht bestellen darf. Und wer nicht weiß, dass er eine Allergie hat, kann ohnedies nicht geschützt werden”, argumentiert Schenner. Es könnte jedoch sein, so vermuten Branchenkenner, dass die Lebensmittelindustrie ihre Fertigprodukte mit der aufgedruckten Kennzeichnungen in der Gastronomie verkaufen möchte. Dann wäre die Auszeichnung auch bereits fix fertig vorgegeben und würde zu einer entsprechenden Zeitersparnis gegenüber frischem Kochen führen. (Red./OTS)